Das Geschlecht der Clanner

Eine Geschichte über 1200 Jahre…

Der Lehenbesitz bzw. die Bewirtschaftung der Güter, bedeutete eine weitere finanzielle Stärkung der Familie. Aber auch das freie Eigentum an Immobilien muss ein beträchtliches gewesen sein und bezeugt den Wohlstand der Familie. In Salzburg gehörte der Familie vor Allem das sogenannte „Clannerhauses“ (später Kammerlohrhaus in der Getreidegasse 12. Dazu kamen Häuser in der Linzer Strasse und am Kranzlmarkt, sowie später in der Haffnergasse und im Kay.

In Salzburg kommt als erster Clanner urkundlich vor
ulricus der Glaner, der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Gut Mosellehen bei Altenmarkt zu Lehen besaß. Es muss besonders darauf aufmerksam gemacht werden, dass Ulrich der Schutzpatron der Stadt und Diocese Augsburg ist, weshalb sich dieser Name in Augsburger und schwäbischen Familien äußerst häufig findet, während er in Salzburg äußerst selten vorkommt.

Ob dieser Ulrich der Vater des
Heinrich Clanner ist - mit welchem die ununterbrochene, urkundlich streng belegte Stammesfolge beginnt -ist möglich und wahrscheinlich, wenn auch nicht bewiesen. Heinrich tritt uns als Ratsherr, venezianischer Kaufherr, und als Erwerber des durch 170 Jahre im Eigentum der Familie verbliebenen Stammhauses in der Getreidegasse - schon in den ältesten Urkunden Salzburgs entgegen. Eine ganz neue unbekannte Familie hätte man damals nicht so schnell in den Rat aufgenommen, hätte man nicht sofort am Stadtregiment teilnehmen lassen. Die Vergangenheit der Clanner, welches ihnen das Anrecht auf solche Stellungen gab, die sie fortab im Rat oder an dessen Spitze bekleideten, lag eben in Augsburg, und dieses war genug nahe und befreundet zur Beurteilung der Verhältnisse der Übergesiedelten.
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Heinrichs Sohn, Stefan I., der das Handelshause des Vaters übernommen hatte, wurde für die Jahre 1448-1451 und 1464 zum zweiten und 1465 zum ersten Bürgermeister erwählt. Stefan I. Sohn, Augustin I., in dessen Person die Familie den Höhepunkt ihres Wohlstandes erreichte, saß lange Jahre im Rate der Stadt. Während der Zeit in Salzburg hatten die Clanners über ca. 300 Jahre ebenso einträgliche Lehen der dortigen Fürsterzbischöfe inne. So bekam Stephan vom Erzbischof Sigismund I. in den Jahren 1459-1463 die stattliche Zahl von 24 Gütern und Stücken zu Lehen. Von da ab wurden viele Lehengüter den Töchtern vererbt und gingen so der Familie verloren. Doch kamen immer wieder neue Lehen durch Verleihung an den Mannesstamm in den Besitz der Familie. Ebenso versuchten meist die ältesten Söhne, die vom Vater an die jüngeren Geschwister vererbten Güter zurückzukaufen, um dadurch die gesamten Lehengüter wieder in einer Hand zu vereinen. Der Lehenbesitz bzw. die Bewirtschaftung der Güter, bedeutete eine weitere finanzielle Stärkung der Familie. Exemplarisch:

26. Juli 1459

"Eb Sigmund von Saltzburg verleiht dem Stephan Klaner, Bürger zu Saltzburg, das Gut Lädreding bei Altenmarckt, in der Pfarre und im Gericht Rastat gelegen, zu Lehen, nachdem es Hanns Ramsawer, Bürger zu Saltzburg, aufgegeben und dem Stephan Klaner verkauft hatte."

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Salzburger Landesarchiv

Erzstift - SLA, OU 1459 VII 26
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21. November 1459

"Eb Sigmund von Saltzburg verleiht dem Stephan Klaner, Bürger zu Saltzburg, das Gut Aynödten in der grossen Arl, in der Pfarre Sand Veit gelegen, zu Lehen, nachdem dieses Hanns Perger aus Tytmaning als Gerhab der minderjährigen Kinder des + Pawls Swartz zu Sannd Johanns im Ponngew mit Namen Margareth, Dorothea, Peter, Paul, Anna, Erndrawt und Barbara aufgegeben und dem Stephan Klaner verkauft hatte."

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Salzburger Landesarchiv

Erzstift - SLA, OU 1459 XI 21
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