Das Geschlecht der Clanner

Eine Geschichte über 1200 Jahre…

"Die Getreidegasse war bereits zur Römerzeit Teil eines bedeutenden Verkehrsweges, sie bildete die Hauptverkehrsader durch die Stadt in Richtung des heutigen Bayern. Die Straße wurde 1150 erstmals als Trabgasse und Traugasse erwähnt. Der Name hängt wohl zusammen mit dem lokalen Ausdruck trabig (= schnell, geschäftig), das auf traben zurückgeht.
Von der ältesten Kaufmannssiedlung am Waagplatz wuchs die Häuserzeile der Judengasse nach Westen über den Kranzlmarkt und Rathausplatz zur Getreidegasse flussabwärts. Bei ihrer Entwicklung waren der Ausbreitung durch Besitzgrenzen im Süden und im Westen und durch die Stadtmauer bzw. die Salzach im Norden Grenzen gesetzt. Die alten Häuser der Gasse sind oft mit Jahreszahlen, dem Auge Gottes oder den Namen früherer Bewohner geschmückt. An manchen Häusern sind noch Balken zu sehen, an denen vormals Hebezüge angebracht waren, die Lasten aus und zu den Lagerräumen hoben.
Im 14. Jahrhundert bekam Salzburg das Stapelrecht und die durchreisenden Kaufleute boten seit 1509 in der Getreidegasse im dortigen Niederleghaus vor allem Eisenwaren an. Viele weitere große Handelshäuser folgten. Hier wohnten Stadträte, erzbischöfliche Beamte, Richter und Münzer. Die Getreidegasse wurde gemeinsam mit der Sigmund-Haffner-Gasse so zur gesellschaftlich ersten Adresse für Bürger und zum wirtschaftlichen Zentrum für gehobene Handwerker, Brauereien und Gaststätten, Chirurgen und Apotheker.
Eine Besonderheit stellte die Reinigung des Raumes um die Getreidegasse dar. Jeden Samstag und am Vorabend von Feiertagen wurde er durch den aufgestauten Almkanal überflutet und die Abfälle wurden, unterstützt von Mägden, in die Salzach geschwemmt. Dabei waren die Durchhäuser vom Universitätsplatz zur Getreidegasse und die Durchlässe von der Gasse aus weiter zum „Gries“ und zur Salzach von großer Bedeutung."
(Quelle: Wikipedia - 07.04.2013)

Die erste Erwähnung von
Heinrich Clanner auf der Beurkundung des Kaufes des "Stammhauses" der Clanner in der Getreidegasse 12:

30. Jänner 1424

"Hainreich Dienstel, Bürger zu Saltzburg, seine Frau Dorothea und sein Sohn Lienhart verkaufen Hainreich dem Chlanär, Bürger zu Saltzburg, ihr Burgrechtshaus und Hofstatt samt Garten und der halben "Schydmaur", die zwischen ihrem und Chunradt des Tawfchindts Häuser steht; das Haus liegt in der Trägassen zwischen den Häusern Chunradts des Tawfchindt und Hanns des Prawn und gegenüber dem Haus des Hanns Apphaltersperger (Burgrechtsdienst: 15 Pf. an den Zechmeister der Pfarrkirche)."

Stacks Image 430

Salzburger Landesarchiv

Erzstift - SLA, OU 1424 I 30
Bitte hier klicken

13. August 1438

Dieses Haus sollte 170 Jahre im Besitz der Familie bleiben. Es wurde rege an um umgebaut. Dokumentiert wurde dies schon 1438, als nach dem Anbau eines Erkers und die damit verbundene Ableitung von Regenwasser in den Nachbargarten ein Streit geschlichtet werden muss.

Stacks Image 454

Salzburger Landesarchiv

Erzstift - SLA, OU 1438 VIII 13
Bitte hier klicken
Das Haus gehörte zu den Zeiten Augustins (+1492) zu den bestausgestatteten in der Straße. Seine Mittel gestatteten es ihm, einen eigenen Hauskaplan und in der Person des Malers Georg Peist einen "familiarius" zu halten. Dieses Stammhaus der Familie wurde im Rahmen von Erbfällen immer wieder mal "gedrittelt und geviertelt" verblieb aber immer im Besitz der Familie bis es die Erben der Ehrentraut Clanner (geb. Peisser), der Witwe Virgils I. im Jahre 1594 an den Handelsherren Niklas Patzer veräußerten. Im Jahr 1678 ging das Haus dann in den Besitz der Familie Cammerlohr über, deren Namen das Haus bis heute trägt.
retina
Stacks Image 583
Das Haus wird inzwischen von einem Modehaus genutzt und wurde der Nutzungsart entsprechend umgebaut. Einige Relikte aus der Vergangenheit sind aber erhalten.
Stacks Image 587
Diese kürzlich entdeckten Deckenmalereien gehören vermutlich zur ehemaligen Hauskapelle.
Stacks Image 585